28.2 – 3.3.2025 4.000 km Oman, Nazi-Inder und Fazit

Wir waren wohl wieder mal zu schnell. 1-2 Nächte in der Wüste und/oder Strand wären vielleicht schon noch drin gewesen.

Aber nach der letzten stürmischen Nacht war’s dann gut mit Wadi und Staub. Wir haben uns 3 Nächte am Meer im Hotel eingemietet und relaxen.

Unsere Karre ist so staubig und dreckig, dass wir erstmal zur Autowäsxhe fahren. Pakistaner, Handarbeit, 5 Euro. Vielleicht sollte der Oman mal über Mindestlohn nachdenken?

Wie auch immer, das Hotel tut ganz gut, wir hängen ab, gehen ins Gym und beobachten Leute. Ab 1.3 ist Ramadan, was die Touris einen Dreck interessiert und zum Frühstück nur zwangsweise draußen kein Spagetti-Top und Mini zu sehen ist – wir müssen drin frühstücken.

Gestern sind wir ins Hotel nach Muscat umgezogen. Statt schickem Hotel-Restaurant verschlägt es uns zum Inder.

Das Essen ist gut, bleibt mir aber fast im Hals stecken als unsere Bedienung meint, wie gut Deutschland ist und vor allem Adolf Hitler!!! Er hat sogar sein Buch gelesen…. Ich bin echt sprachlos, sage ihm dann, dass AH ein Arschloch und Massenmörder war und würge die Fragen nach den Warum und Wieso brutal ab.

Das passiert uns immer wieder auf Reisen, egal wo. Die Welt findet diesen Irren gar nicht ’so schlecht‘. Und jetzt ist er ja auch noch Kommunist!

Mein Fazit? Genauso zwiespältig wie dieses Land. Auf der einen Seite eine wirklich beeindruckende Natur und Landschaft, die zusammen mit der Leichtigkeit und Freiheit des Reisens und Campens den Oman zu einem guten Winter-Reiseziel macht. Ein schöner grosser Outdoor-Spielplatz in dem auch ‚Erst-Offroader‘ und ‚Wüstendurchquerer‘ mitspielen dürfen.

Auf der anderen Seite fehlt dem Land irgendwie die Seele, der Zauber. Alles ist im Umbruch, gefühlt eine einzige Baustelle. Altes muss Neuem weichen, meist stillos bis neureich kitschig . Und auch das Nebeneinander von Ultramoderne und traditionell religiösem Kinservativismus ist schwer zu verdauen.

Die Omanis sind wirklich freundlich und hilfsbereit, aber da ist auch viel Fassade dabei. Im Kern ist es immer noch eine ehrenkäsige und eitle Männergesellschaft, die gerne in dicken Autos rumfährt und ihre Billiglohnsklaven arbeiten lässt. Das ist KEIN Urteil, nur eine Feststellung.

Und woher sollte es auch kommen? Das Mittelalter dauerte im Oman bis 1970. Erst dann endete die völlige Isolation durch den Sultan. Und jetzt rennen alle mit Smartphone und KI rum. Das packt kein Mensch.

Fahrt hin, schaut es euch noch an. Lange wird das so frei und unbekümmert.m. E. nicht mehr gehen. Dann sind die Strände verbaut und das Campen reguliert.

Wa aleikum assalam – und Friede mit dir!

26.-27.2.2025 Froschmord, Wadi Bani afw und Wakan

Der Tag beginnt mit einem Drama. Gabis Reisebegleiter wird kaltblütig vom Reissverschluß stranguliert. Wer tut so was?

Nachdem der Schock überwunden ist fahren wir noch mal ins Dorf Misfar al Abriyeen. Wir wollen uns möglichst noch ohne Touristenmassen die Alfladsch, das uralte und geniale Bewässerungssystem des Omans ansehen.

Das ist wirklich spannend und klug im Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. Und ich vergesse prompt es zu fotografieren. Wenn`s interessiert https://de.wikipedia.org/wiki/Faladsch

Dann halte ich das Jucken im Gesicht und auf dem Kopf nicht mehr aus. Ich muss …

wie mittlerweile auf jeder Reise zum Friseur. Der ist hier auch Pakistaner und macht seine Sache extrem gut. Nur mit der Schere und dem Rasiermesser. Da hätte sogar Ingolstadts Nazi-Friseur Ecker seine Freude dran, obwohl das ja definitiv kein Bio-Deutscher ist.

Dann brechen wir auf ins Wadi Bani afw. Über eine wilde Passstrasse geht’s bei heftigem WInd mit Differentialsperre und Untersetzung echt interessant abwärts. Hier gibt´s dann auch keine Instagram-Poser mehr. Die haben vorher eingenässt und abgedreht. Fahren sich lieber in der Wüste auf einem Track der so breit und hart ist wie die Salzburger Autobahn regelmässig im Sand fest.

Das Panorama ist gewaltig und der Trenker, also der Luis würde sagen: Das ist nicht einfach eine Gegend, das isch eine Landschaft! Danke an der Stelle nochmal an Tini, die mir diesen Tipp gegeben hat. Ich weiss nicht, ob`s den Pass vor 34 Jahren schon gegeben hat, aber wenn, dann ist es jetzt sicher eine Autobahn im Vergleich zu damals.

Mittagspause beim Pakistaner und es geht weiter ins Bergdorf Wakan. Nur mit 4×4 erreichbar und nervenaufreibende Anfahrt … blah blah, blub blub. Da fahr ich zur Not noch mit dem Dethleff rauf. Halt rückwärts 🙂

Egal, das Dorf ist nett, wir wandern einen Treppenpfad hoch und verabschieden uns dann aber auch gleich dank einsetzender Touristenströme ins nächste Dorf nach Hadasch.

Da übernachten wir am Rand der Schotterpiste kurz vor dem Dorf. Und haben wieder eine echt stürmische Nacht. Das Dachzelt wackelt und lärmt, daß es eine Freude ist… Etwas übermüdet wandern wir nach dem Frühstück los und werden mit Kulisse belohnt.

As Gscheidhaferl, respektive ich, rennt natürlich wieder dem erstbesten Pfad hinterher, der grob in die Richtung geht. Und macht dann auch mal Insta-Porn ..

Schad halt, dass der Weg zwar schön ist und zu den Kletterfelsen führt, aber halt nicht dahin, wo wir hin wollten. Und das war’s dann auch mit unserer Rundreise durch den Oman. Denn am Abend landen wir hier …

Dazu dann morgen mehr.

25.2.2025 Balkon-Steig

Die Nacht WAR kalt. Aber wir waren ja gut vorbereitet und ich habe eher geschwitzt. Aber fast göttlich geschlafen. Die zweite Matratze bringt’s !

Als ich um 5:30 aus dem Zelt krabbel ist Daunenjacke angesagt und es zieht ordentlich um die Ohren. Aber welch Bild.

Wir haben Frühstücksgäste und sind dann pünktlich um 7:30 am Start zum Balkonsteig= balcony walk.

Die Ausblicke sind wunderschön und die 2 Cafe-Terrassen am Weg noch unbesetzt.

Spätestens seit USA weiss ich, dass man Canyons eigentlich nicht fotografieren kann, aber so ein bißchen kommt doch rüber.

Irgendeiner wollte scheinbar direkt herfahren… Dürften ca 300-500m free fall gewesen sein. Dafür sehen die Reste ja sogar noch nach Auto aus.

Der Steig ist wirklich jeden Meter wert und ich bin ganz happy, weil meine Hüfte das inzwischen gut mitmacht. Sind jetzt 15 Wochen seit OP.

Nach einem sehr guten Mittags-Pakistaner fahren wir am frühen Nachmittag bei 36 Grad nach Bahla und besichtigen das Fort.

Warum wir als Turis 10 Euro pro Kopf berappen müssen, alle anderen nur 2,50, wissen nur die Omanis. So was nervt mich tierisch.

Leider hat der Souk noch zu, denn der sah schön aus. Wir fahren weiter nach Misfar al Abriyeen. Old City und mal so richtig touristisch. Eine indische Großfamilie furzt, schnaubt und wälzt sich vor uns durch die Gassen… Bitte, so lauft ma ned rum, meine Herrschaften.

Der Kaffee war natürlich dann auch Sch…. und wir verziehen uns 5 km aufwärts in die Hügel. Wieder ein feines, einsames Plätzchen mit Blick auf Al Hamra.

Morgen wollen wir durch das Wadi Bani afw Schaumamal

24.2. 2025… der Tag danach

Deutschland hat gewählt. Und wie. So wie es ausschaut 4 weitere Jahre Stillstand in einer CDU-SPD Koalition. Super. DAS brauchen wir jetzt!

Wir gehen nach einem guten Abendessen, einer guten Nacht im Bett und einem feinen Frühstück etwas wandern.

Noch ein Ruinendorf. Schön gelegen und eigentlich ein guter Touristen-Spot. Aber die Omanis lassen alles verfallen, bauen lieber neue, gefühllose Grosskotz-Villen im Bauhaus-Verschnitt.

Wir krabbeln etwas durch die Ruinen und wandern zurück zum Auto.

Auf der Weiterfahrt schiesse ich eine zweite Matratze, die hoffentlich etwas mehr Schlafkomfort bringt 😂

Wir trödeln gemütlich weiter, machen im Wadi Tanuf Mittag und fahren dann Richtung Jebel Shams, wo wir morgen den Balcony Walk gehen wollen.

Die Ausblicke sind bombastisch und unser Stellplatz auf der Hochebene wieder genial.

Ich bin nur gespannt, wie kalt und windig die Nacht wird.Die lange Merino-Wäsche und Zusatzdecke liegen schon bereit.

23. 2.2025 Wahltag

Ich will jetzt nicht behaupten, es war im Vorgriff auf das Wahlergebnis (das ich im Moment noch nicht kenne), aber die Nacht war zum Kotzen. Unerwartet laut, zu hell und diese Sch…. – Matratze ist einfach viel zu dünn.

Unausgeschlafen uund müde starten wir in den Wadi Muaydin.

Da ist es wunderbar kühl, die Luft frisch und ich wach etwas auf. Was wir da noch nicht wissen: Gleich kommt uns eine ganze Kompanie omanischer Soldaten samt MPs und MGs entgegen

Ich wollte nicht in irgendeinem Militärgefängnis enden und fotografiere die Jungs nur aus der Entfernung. Aber die sind superfreundlich und wir erwidern ungefähr 1.000 How are You und Welcome to Oman. Geile Truppe.

Wir wandern weiter in den Wadi rein, aber irgendwann wird sehr blockig und Gabi sieht plötzlich Frösche! Eindeutige Zeichen! Wir drehen sofort um und gehen gemächlich zurück.

Ich werde wieder müde und habe null Bock auf eine Nacht im Dachzelt. Wir fahren weiter hoch in das Al Akhdar Gebirge, wo es ausser einer intensiven Terrassenwirtschaft phantastische Unterkünfte gibt. Allerdings auch zu phantastischen Preisen. Wurscht!

Wir landen in einem historischen Hotel, das alle Räume originalgetreu restauriert und mit moderner Technik gepimpt hat. Geniales Projekt.

Ich hau mich erstmal ins Bett und mache ein Schäfchen…

Dann erkunden wir das Hotel und machen noch einen kleinen Spaziergang in der Abendsonne. .

Jetzt sitzen wir auf der genialen Terrasse mit Blick über das Tal und warten auf das Abendessen.

Ich mache erstmal. Schluss, aber wahrscheinlich kommt noch ein Nachtrag zum voraussichtlich beschissenem Wahlergebnis.

22. 2.2025 Ruinen um Nizwa

Die Nacht war ziemlich unruhig, weil unser Stellplatz genauso windig wie einsam war. Unser China-Dachzelt hat ordentlich gerüttelt und gelärmt und ich habe um 1 Uhr zuletzt auf die Uhr geschaut.

Nach 50 km Kilometern stehen wir dann leider vor den verschlossenen Toren der Ruinen-Stadt in Manah. Samstag geschlossen!

Also weiter zur nächsten in Birkat Al Mouz. Google verarscht uns schon wieder richtig und wir sind erst kurz vor 12 Uhr da.

Wir latschen in der Mittagshitze durch das zerfallene Dorf und retten uns dann zu einem Frappé in ein ausnahmsweise schön gemachtes Café. Das Zeug ist so kalt, daß es in der Kopfhaut zieht.

Wir fahren weiter nach Nizwa und stellen uns da auf den angeblich einzigen Campingplatz im Oman. Nahe dem Zentrum und mit Klo und Dusche.

Und mit stylischen Fahrrädern, die leider für mich 3 Nummern zu klein und kaum fahrbar sind. Was aber offenbar so witzig aussieht, dass alle Omans wild hupen und sich kaputtlachen 😂

Wir zahlen Eintritt und wandern dann über die komplett sanierte und aufgepimpte Stadtmauer. Völlig schräger Film/ Um uns herum jede Menge Gold e hängte arabische Touristen und in den alten Wachtürmen hochgestylte Cafés und Geschäfte, die auf die Münchner Maximilianstraße passen. Was geht hier ab?

19.2. -20.2.2025 Wasserschaden und Kamelfrühstück

Wie schon geschrieben, habe ich über Nacht einen kleinen Wasserschaden in unserem Dachzelt verursacht. Geile Sache! Statt geplanter Wanderung holen wir jetzt alles an die Luft, quetschen die nasse Matratze aus und wischen so viel wie möglich trocken. Und natürlich lässt sich die Sonne heute bitten und versteckt sich erstmal hinter Wolkenfeldern.

Als wir endlich fertig sind ist, es wieder nach 10 und wir fahren zurück durch das wunderschöne Wadi an die Schnellstraße.

Dort klinken wir uns auf 120 km/h ein und fahren gen Süden. Wieder mit Hörbuch und Marten S. Snyder.

Nach einer Militärkontrolle bei der uns der Kollege mit der MP in der Hand erst freundlich um die ID-Cards bittet, uns dann aber doch schnell weiterwinkt, ändert sich die Landschaft wieder.

Wir fahren mit einem wilden Hörbuch-Plot über die 4.Generation der RAF durch die Hitze und landen schließlich mittags in der kleinen Küstenstadt Mirbat. Dort besuchen wir den obligatorischen Mittagsessen-Pakistani, der hier aus Bangladesh kommt uns aber trotzdem schön abzockt.

Mirbat hat einiges an Geschichte aufzuweisen aber wir cruisen nur kurz mit dem Auto einmal durch. Und auch hier wird sichtbar, was uns schon die ganze Zeit begleitet: Alles Alte wird mehr oder weniger radikal abgerissen und durch Neues ersetzt. Straßen, Häuser, Leitungen, Uferpromenaden … Alles neu macht nicht der Mai, sondern der Sultan.

Ich bzw. Perplexitiy recherchiert ein bisschen und ja, das Sultanat steckt allein 2025 schlappe 32 Milliarden Dollar in neue Infrastruktur und soziale Wohlfahrt.

Daß hier irgendetwas nach einem ganz großen Plan läuft, denken wir uns schon seit Tagen. Überall werden Straßen neu gebaut und es stehen komplett neue Siedlungen mit Einheitshäusern links und rechts der Straße. Um Duqm soll eine Stadt der Zukunft entstehen und ich habe noch nie so eine riesige, allumfassende Baustelle gesehen. Der Sultan will sein Land scheinbar mit allen Mitteln für die Zukunft rüsten, die dann wahrscheinlich hoffentlich bald erdölfrei sein wird.

Dagegen zeugt das Bild eher von sehr traditionellem Denken. Nur geht man mit den Kamelen halt nicht mehr zu Fuß, sondern hockt wortwörtlich fett mit Klimaanlage im Toyota. O tempora, o mores :-)!

In Salalah angekommen, beschließen wir eine 2 tägige Auszeit vom Camperleben und mieten uns in ein günstiges Ressort am Stadtstrand ein. Mit Blick auf den Containerhafen schräg gegenüber, der mit seinen topmodernen Kränen an Hamburg erinnert. Prompt läuft dann auch noch ein Containerschiff-Monster von Maersk ein … die Andrea.

20.2. 2025 Frühstück im Wadi mit Kamelen

Weil angeblich so wunderschön wollen wir heute früh ins Wadi Darbat, stehen um 6 auf, lassen das Frühstück sausen und fahren 40 km zurück Richtung Mirbat.

Das Wadi ist dann erstmal eher enttäuschend, kaum Wasser, keine Wasserfälle und außer riesigen Parkplatzanlagen wenig Erbauliches. Aber jede Menge Kamele auf der Straße.

Am Ende finden wir zwar wieder keine Wanderung, aber einen schönen Platz unter Bäumen und lassen bei Müsli und Kaffee die Kamele an uns vorbeiziehen.

Und sorry, natürlich auch Esel …

Auf dem Rückweg halten wir an einem schönen Toyota-Camper und verratschen uns mit den Besitzern Jutta und Frank, die mit ihrer Karre hergefahren (!) sind.

Auf dem Rückweg sehen wir uns noch den antiken Weihrauch-Hafen an, dem der Oman seinen frühen und stetigen Wohlstand zu verdanken hat, Das für mich katholisch stinkende Harz wird von diesem Hafen nach Indien, China und über das rote Meer bis Griechenland exportiert. Soll ja tierisch gesund sein der Qualm, aber ich kanns einfach nicht riechen.

Da fällt mir ein, dass wir ja gestern noch auf dem Weihrauch-Souk waren. Sorry Omanis, aber das ist eine ernste Beleidigung für all die phantastischen Märkte und Souks, die wir aus Marokko kennen. Liebloser Budenzauber ohne jeden Charme.

Wir beenden unseren Tag im Ressort. Da können wir uns auch von dem Hypermarkt-Schock erholen, den wir uns gerade eingefangen haben. Ich sage nur Walmart-Kopie. Mit all dem leckeren Food-Müll den Nestle und Konsorten so zu bieten haben. Da sage ich doch nur noch ‚Gute Nacht Omanis‘ und willkommen Diabetes und Fettleber.

Das wird dem eher armen Besitzer dieses stylischen Draht-Esels weniger drohen. Sicher ein Inder, Pakistani oder Bangladeshi, der sich den ganzen Sch… eh nicht leisten kann.

17.2. -18.2.2025 Mustafa & Abdulah

Die Nacht in Al Khaluf ist extrem feucht. Nicht weil wir saufen, sondern die Luftfeuchtigkeit! Alles klebt und pappt und feuchtelt. Unangenehm. Außerdem sind wir zu nahe an den Fischern, die ab 5 Uhr morgens ihre Boote wieder mit uralten und endslauten 4×4 Gefährten ohne Schalldämpfer an Land, sprich auf den Sand zerren.

Ich krabbel irgendwann um 7 Uhr pappig aus dem Dachzelt und sehe … eine fette Nebelwand, die vom Meer auf uns zurollt. Na servas. Ratzfaz wird es kühler und noch feuchter. Wir machen erstmal Kaffee und ringen um gute Laune. Bis dann alle Morgengeschäfte erledigt sind, kämpft sich die Sonne wieder durch den Nebel und trocknet unsere Campingstühle und das patschnasse Zelt.

An der neuen Strandpromenade wird es geschäftig. Arbeiter tauchen auf, kehren hier und da, fummeln an den noch verschlossenen Toilettenhäusern und dann steht Mustafa neben uns. Stellt sich als Projektleiter für den Bau der Anlage vor. Wir kommen ins Gespräch, erfahren, dass er Syrer ist und überglücklich, dass er nach 15 Jahren jetzt wieder nach Hause gehen und sein Land aufbauen kann.

Es macht Spaß mit ihm zu reden, er ist ein kluger Mensch und … vertraut gegen seine Rückenschmerzen auf Übungen von Liebscher und Bracht 🙂 Inzwischen sind die Toilettenhäuschen fertig. Wasser Marsch und wir dürfen/müssen diese unbedingt als erste für Mustafa begutachten. Deshalb gibt es auch so viele Bilder davon hier 🙂 Habe ich versprochen!


Bis wir endlich losfahren ist es nach Mittag. Deshalb geht’s erstmal wieder zum Pakistaner – Reis mit Huhn.

Dann lassen wir an der Tanke wieder Luft aus de Reifen und beobachten nebenbei die Fischer beim Betanken ihrer Riesenkanister für die Boote. Sie kommen fast alle aus Bangladesh und sind wie die Pakistani und Inder die ausgebeuteten Arbeitssklaven der Omani. Das Land hat und braucht (!) über 50 % Migranten, die die Drecksarbeit machen und beschissen bezahlt werden. So hat jedes Land ganz nach Marx seine industrielle Reservearmee und sein Lumpenproletariat. Zum Kotzen!

Unser nächste Ziel sind die Sugar Dunes aus strahlend weissem Sand. Wir folgen einem Wiciloc – Trail der am Strand entlang geht. Der Sand wir zwischendrin richtig tief und ich jage den fettleibigen Mitsubishi mit Vollgas und voller Wut über diese Scheiß-Ausbeutung durch die tiefen Spuren.

Die Dünen und der Strand sind tatsächlich speziell und strahlen so hell, daß eine Gletscherbrille nicht schlecht wäre. Nach dem obligatorischen Foto-Stopp geht’s weiter Richtung Ras Madrakah. Das ehemalige Fischerdorf wird auch gerade aufgepeppt und auch hier wird eifrig an der Strandpromenade gebaut. Wir verziehen uns an den Rand und finden schnell einen guten Stellplatz mit Blick.

Und dann erscheint der durchgeknallte Abdulah mit seinen 2 Begleitern. Die erklären uns, dass er 10 Jahre und zu blöd für die Schule sei. Und Abdulah ist wirklich neben der Spur, aber gewitzt, rotzfrech und will alles haben. Auf dem Weg ins Dachzelt macht er sich aber dann auf der Leiter fast in die Hosen.

Die Nacht ist wieder unruhig und wir schlafen beide schlecht. Dafür ist der Morgen erbaulich und wir machen ein Müsli-Frühstück in der noch gnädigen Sonne.

Ich habe gestern zusammen mit unserer EDV-Firma in Ingolstadt noch ein Softphone auf dem Smartphone installiert und kann jetzt über unsere Telefonanlage in der Firma kostenlos und mit glasklarer Verbindung via Internet mit meiner Schwester telefonieren. Das ist so perfekt, dass es sogar mich aus der Fassung bringt.

18.2.2025 … Richtung Salalah

Nach meinem Telefon-Happening brechen wir auf Richtung Süden. Die Stadt Salalah wird unser Umkehrpunkt werden, von dort fahren wir wieder zurück Richtung Norden und in die Berge. Aber erstmal sind das noch fast 700 km.

Nach öder schnurgerader Autobahnfahrt, die wir uns mit einem Hörbuch mit Snyder und Nemez verkürzen. fahren wir nach ungefähr der Hälfte vom Highway ab und in den Wadi Schuhwaimiyya. Der ist wortwörtlich eindrucksvoll. Das ausgetrocknete Flussbett ist ewig breit und wir fahren über 20 km in das Tal rein.

Am Ende stehe wir mutterseelenallein in einer atemberaubenden Kulisse und beschließen hier die Nacht zu verbringen.

Das Mitsubishi-Such-Finde-Wimmel-Bild!

Und so sieht es etwas näher aus.

Aber so gut der Stellplatz ist, so besch…. ist unsere Nacht wieder. Gabi hat Nacken & Schulter und mich nervt mein Rücken. Dream-Team!

Und dann läuft nachts auch noch eine Flasche im Dachzelt aus … super Aktion !

15. – 16.2.2025 Wadi Bani Khali und Royal Desert Camp

Nach der unruhigen Nacht am Schildkröten-Strand sind wir schon wieder zu spät aufgestanden.

Ich gehe kurz schwimmen, dann geht’s los zum nächsten Wadi. Unterwegs frühstücken wir an der Steilküste, leider ohne Foto.

Google verarscht uns auf dem Weg zum Wadi gewaltig und wir landen in sauengen Dorf-Straßen 5 km vor dem Wadi. Ein local klärt uns auf, gibt uns ein neues Ziel ein , schwitzende Kurbelei zurück durch die engen Wege und schon sind wir da.

Mit gefühlten 10.000 anderen und 1 widerwillig badenden Eseln. Die anderen Human-Esel blende ich aus.

Wir stellen uns vor, wie traumhaft es hier vor 20 Jahren gewesen sein muss und ziehen schnell weiter.

Das nächste Ziel ist das Royal Desert Camp. Wir haben Bock auf Duschen und ein Bett. Leider haben wir zuviel Namibia im Hinterkopf und sind, naja less amused bei der Ankunft.

Das Zimmer auf Stelen ist eher schlicht und schmucklos….

aber die Aussicht passt.

Das viel gepriesene und teure Dinner holt der pakistanische Manager dann vom 10 km entfernten Pakistani Restaurant… Also Lieferando bringt Essen und so schmeckt es auch. Egal, die Nachtstimmung ist wunder bar

Am nächsten Morgen sind wir echt mal früh auf und bekommen ein original omanisches Frühstück.

Rustikale Crêpes mit Frischkäse und drübergeschlagenen Ei. Schmeckt saugut.

Der Koch verteilt den Teig mit den Finger auf der Platte. 😂

Wir bzw. ich wollen 120 km durch die Wüste. Die Anfahrt zum Einstiegspunkt ist wieder eine Google-Verarsche und so ist es weit nach 9 Uhr bis wir losholpern.

Ausser Kamelen begleitet uns ein hektische Piepen unseres Navis, wenn wir den Track auch nur 3m verlassen. Aber ich bin froh, dass Wikiloc offline so gut funktioniert.

Nach rund 3h und nahe der Gehirnerschütterung dank wilder Sad-Bumps stehen wir mitten im nowhere plötzlich vor dieser kleinen Moschee 😅. Ich habe Religion noch nie verstanden.

Am Ende sind wir fast 4h unterwegs und ich frage mich, warum ich das Geschüttele unbedingt wollte? Gedächtnisverlust? In Namibia hatte ich am Ende die Schnauze sooo voll davon. Wurscht.

Wir haben richtig Hunger und finden unterwegs in einem Fischerdorf ein echt schlichtes ‚Restaurant‘, wo wir mit den Fischern aus Bangladesh essen.

Das Essen war günstig und super und die Jungs hatten was zum Schauen.

Auf der Suche nach einem Schlafplatz landen wir in Al Kahluf am Meer. Auch keine Großstadt , aber mit einer frisch angelegten Uferpromenade 😂

Da machen wir es uns im feucht-warmen Wind gemütlich und gehen früh ins Bett.